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Folge 9: Franz Kafka – Der Process

Jemand musste Josef K. verleumdet haben.

Jemand musste Josef K. verleumdet haben.

Diesmal also Kafka! Jahrhundertroman, Pipapo. Und das abgehalten ganz in der Nähe eines ehemaligen Wohnortes des Autors. Es gab Gurkensuppe und Brot mit Käse, dazu mehr unterschiedliche Weißweine als man eigentlich kombinieren sollte: süsse, saure, würzige, wässrige, aber alle weiß. Siebeck, so sagte man sich, trinke am liebsten Weißweine, weil er so gern schlucke. Und dann gab es noch Gugelhupf, Marmor oder sowas. Vermutlich war auch hier viel Alkohol drin, vermutlich war auch hier das Rezept von Siebeck.

Zum Buch ist vermutlich schon alles gesagt worden, was man sagen könnte. Mehr noch: Generationen an Germanisten und Lehrern haben sich da bereits Mühe gegeben, gnadenlos überforscht. Wer sich da mal einarbeiten will, dem seien die Sendungen des BR ans Herz gelegt (künftige Generationen von TV-Interviewern sollten entweder das exzessive Rauchen sein lassen oder konditionsfördernden Sport betreiben). Für uns hatte Consti die kompletten in Berlin verfügbaren Quellen an Sekundärliteratur aus den Bibliotheken geliehen. Wer sich dieses Jahr auf den Process für sein Abitur vorbereiten möchte, der wird in Berlin auf einen gewissen Engpass stoßen. Sei es drum. Neben der gewohnt engagierten Werksdiskussion konnte so auch die ein oder andere ehemalige Musterabiturfrage kritisch beleuchtet und spielerisch gelöst werden. Den restlichen Abend verbrachte man, neben den Mengen an Weißwein, damit sich über das Folgeprojekt zu streiten. Einigung konnte mal wieder nicht erzielt werden. Wird wohl wieder ein Buch werden. Nächster Termin ist dann im April. Dann im Loft.

Es ist entschieden, wir lesen Chad Harbach – “The Art of Fielding“.

Folge 8: Florian Illies – 1913

Diesmal lasen wir 1913, das aktuelle Buch von dem Mann, der vorher Weltliteratur wie »Generation Golf« oder »Generation Golf II« geschrieben hat. Kulinarisch stellte das Buch unsere Veranstaltungsreihe vor echte Herausforderungen. Im kompletten Buch wird nicht gegessen. 1913 ist viel zu viel passiert, niemand hatte Zeit zu essen. Der Gastgeber entscheidet sich für Grünkohl mit dreierlei Fleisch. Haben schon schlechter gegessen. Dazu gibts Molle mit Strippe, Berliner Eigenheit in der man Bier durch die Zugabe von Korn aufbessert. Kann man mal machen. Da Faschingsdienstag war gab es zudem Pfannkuchen. Verkleidet war natürlich niemand. Später wurden noch Schnäpse gereicht, unter anderem ein junger Whisky, der gebrannt hat wie Hulle.

Die Kritiken am Buch verliefen gemischt. Niemand fand es wirklich schlecht. Mehrmal wird jedoch erwähnt wie schrecklich unsympathisch der Autor rüberkommt. Das Foto im Umschlag kann der Kritik kein Wind aus den Segeln nehmen, im Gegenteil. 1913 erzählt Monat für Monat was im Jahr 1913 passiert ist. Chronik könnte man sagen. Warum das Buch den Untertitel »Sommer des Jahrhunderts« trägt bleibt vollkommen unklar. Möglicherweise verkaufen sich Bücher über den Sommer besser als solche über ein komplettes Jahr. Die Schlitzohren vom Fischerverlag werden schon wissen, was sie da tun.

Großer Pluspunkt des Buches war die wenig vorteilhafte Beschreibung von René Rilke. Auch wenn es anfänglich genervt hat sich überhaupt mit diesem Menschen auseinandersetzen zu müssen.

Die nächste Folge wird Kafkas »Der Process« und Bernhard Kellermanns »Der Tunnel« behandeln. Wer den Process nicht liest wird Strafzahlungen leisten müssen. Nochmals kommt Uhlig nicht ungelesen davon.

Folge 7: Jack London – König Alkohol (Weihnachtsspecial)

  • Kein Rilke!
  • Weihnachtsbaum
  • Ente & Gans
  • Austernpirat
  • Frittierte Ente
  • Frittiernebel
  • Tischdeko
  • Julklapp
  • Blutrausch-Chrissi
  • Austern
  • Stellvertretende Schatzmeisterin
  • Feuerzangenbowle
  • Ägyptische Kindermumie
  • Kein Rilke!-Hipster
  • Kein Rilke!
  • Kein Rilke!
  • Ende

Am 15. Dezember 2012 fand das erste Weihnachts-Event der KuKuLiZe statt, Veranstaltungsort war das Loft von Jessi & Consti. Den Auftakt machten weißer Rotwein und geraubte Austern. Es folgten zweierlei Fleisch (Ente & Gans) auf zweierlei Art (Ofen & Fritteuse) mit zweierlei Kloß an minimalistisch gewürztem Rotkohl. Nach der Gesprächsrunde zum “König Alkohol” mit Whisky und Wein gab es eine ausführliche Runde Julklapp, Gott sei Dank ohne Bücherverbrennung bzw. Bücherfrittierung. Anschließend überraschte uns unser werter Christoph mit einer wunderbaren portugiesischen Nachspeise. Apfelstrudel mit Zimt-Eis komplettierte das Gelage. Während Jessi bereits schlief, bereitete Consti zu fortgeschrittener Stunde eine zünftige Feuerzangenbowle und zauberte allen Kindern bei einer Tombola dank liebevoll ausgewählter Haupt- und Trostpreise ein Lächeln in die Gesichter.

Kein Rilke, kein Kanye!

 

 

 

Folge 6: Juli Zeh – Nullzeit

KUKULIZE tappt in eine Falle der Literaturgeschichte: Bei der Besprechung von Juli Zehs neustem Roman “Nullzeit” im legendären White Room von Alexanders Boft stoßen wir auf ein Rilke-Zitat. Das war das erste und einzige Mal, dass wir was von diesem Kerl zur Kenntnis nehmen! Es gilt die Satzung.

“Jolas Tagebuch, 2. Tag. 13. November. Es ist so still hier. Die Menschenleere in Lahora ist wie atmen unter Wasser. Schön aber ein bisschen unheimlich. Ich habe nicht mal ein Auto, um hier weg zu kommen. Rilke: Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn…?” (S. 53)

Folge 5b: Thomas Mann – Felix Krull

Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Der Memoiren erster Teilstatt. Aufgelockert durch ein kombiniertes Ketchup-Wein-Tasting wurde erörtert, ob das Pferd vom Tapir abstammt und ob Liftboy sein wirklich so leicht ist. Wir wären gern mit auf Weltreise gegangen!

Folge 5a: Thomas Mann – Felix Krull

Nach dem reichlichen Genuss des hervorragenden Bernkastler Ouzo wandte sich KUKULIZE gestern Thomas Manns “Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull” zu (es war der Besprechung erster Teil).

Im Bild der berühmte Hochstapler selbst. Er übt noch, aber man beachte den Kostümkopf.

Folge 4: Christian Kracht – Imperium

Die Sitzung des KUKULIZE über Christian Krachts neuen Roman war so interessant, dass wir Stephanie beauftragt haben, über den Autor eine Qualifikationsarbeit zu verfassen. Wir erwarten eine Klärung der Stellung des Werkes im postkolonialen Diskurs, ferner die Offenlegung der intertextuellen Bezüge zu Tim & Struppi und des Verhältnises zur italienischen Süßwarenindustrie.

Folge 3: F. Scott Fitzgerald – The Great Gatsby

“So we beat on, boats against the current, borne back ceaselessly into the past.”

Folge 2: Stanislaw Lem – Der futurologische Kongreß

Die zweite Folge der KUKULIZE widmete sich Stanislaw Lems “Der futurologische Kongreß” (1971).

Folge 1: Thomas Melle – Sickster

Als ersten Aufschlag lesen wir Thomas Melles Sickster. Also eigentlich haben wir es schon gelesen, aber die Webseite ist einfach langsamer.